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Ensemble, Magazine for Chamber music in Germany,- Repertoirewert: 4 stars, Klang: 4 stars, Interpretation: 5 stars (maximum) Gratulation und Bravo

January 4, 2012

Diether Steppuhn

Es war David Munrow, der nach dem Krieg die Blockflöte aus dem Kinderzimmer auf das Koncertpodium holte und das atemlose lauschende Publikum mit barock Werken in Entzücken versetzte, die man noch nicht gehört hatte – so jedenfalls erlebte ich es in den 1960er Jahren. Mit Frans Brüggen begann eine ganze Dynastie solcher Virtuosen, Michala Petri ist schon Lange einen von Ihnen. Sie erweiterte das Repertoire in vielen Richtungen, in die Moderne, gar ins Fernöstliche, macht Cross-Over-Ausflüge und spielt eigens für sie Komponiertes. Zur Feier eines 20-jährigen Duo-Jubiläums mit Lars Hannibal, ihrem Lautenpartner, kehrt sie zu ihren Wurzeln zurück, zu den grossen Barockkomponisten. Alle Werke dieser CD sind Wohlbekannt und trotzdem klingen sie ganz neu; denn die filigrane Lautenbegleitung anstelle eines Cembalos schafft einen wunderbar durchsichsichtigen Klangraum , in dem sich die Flötenstimme in allen Schattierungen entfalten kann, auch weil die Musikerin manchmal für nur einen Sonatensats ein anders mensuriertes Instrument benutzt. Bravourös nutzt sie geschickt ausgewählten Werke zur Demonstration ihrer uneingeschränkt hochvirtuosen Technik nicht nur mit der berühmten Vitali „Chaconne“ oder der Corelli „Folia“, sondern auch in der spektakulären Vivaldi-Bearbeitung Chédevilles oder gar in Tartinis „Teufeltriller“- Sonate, deren Violin eskapaden sie so atemberaubend auf ihrer Blockflöte exekutiert, dass man´s nicht glauben mag – Gratulation und Bravo!
Diether Steppuhn, January 2012

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