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Klassik Heute gives a 9/9/9 for ESPANSIVA

August 27, 2024

Prof. Klaus Trapp

Klassik Heute
9/9/9
Der dänische Komponist Carl Nielsen (1865 – 1931) ist vor allem durch seine fünf Sinfonien bekannt geworden, die zwischen 1890 und 1928 entstanden sind. Dabei hat er einen sehr eigenen Stil entwickelt, der von der Romantik bis zur Moderne führt. Von der dritten Symphonie, die den Beinamen „Espansiva“ trägt und in den Jahren 1910-1911 komponiert wurde, hat Nielsen eine vierhändige Fassung angefertigt, mit deren Einsatz er das Werk bei verschiedenen Dirigenten bekannt zu machen hoffte. Außerdem stießen die beiden Interpreten auf zwei Szenen aus der Oper „Saul und David“, die bereits 1902 uraufgeführt wurde. Die vierhändige Version stammt ebenfalls vom Komponisten. Schließlich fanden Rikke Sandberg und Kristoffer Hyldig eine Komposition von dem Maler Niels Jørgensen, dem Vater Carl Nielsens. Es handelt sich um einen schmissigen Marsch, der im Kopenhagener Tivoli gespielt wurde und der sich nun trefflich als Zugabe für die neue CD eignet. Alle diese Werke wurden jetzt erstmals in der vierhändigen Fassung eingespielt.

Vierhändig auf zwei Flügeln

Rikke Sandberg und Kristoffer Hyldig erweisen sich dabei als ein genau aufeinander abgestimmtes Duo, das sorgfältig zwischen Führungs- und Begleitaufgaben zu differenzieren weiß. Die Beiden haben sich dafür entschieden, nicht auf einem Instrument, sondern auf zwei Konzertflügeln unterschiedlicher Provenienz zu spielen: ein Steinway wurden vor allem wegen seines klaren Diskants gewählt, ein Fazioli wegen seines profunden Basses. So nutzen die Interpreten die Fülle möglicher Klangfarben, auch im Hinblick auf die weitgespannte Dynamik. Allerdings lösen auch sie nicht das Problem, mit dem Vierhandspieler immer wieder zu kämpfen haben: Fortissimo-Phasen kommen leider des Öfteren lärmend und undifferenziert daher. Ein ausgebreitetes Orchestertutti lässt sich eben nur sehr unvollkommen auf den massiven Klavierklang übertragen!

Plädoyer für einen bedeutenden Meister

Insgesamt ist es sehr verdienstvoll, durch dieses Album auf einen Komponisten aufmerksam zu machen, der außerhalb Skandinaviens noch immer ein Schattendasein führt, obwohl seine Musik einfallsreich und kunstvoll ist. Und die stilistisch sehr verschiedenen Werke auf der CD bezeugen die Bandbreite seines Schaffens. Leider ist das Booklet nur in englischer Sprache abgefasst. Der Text gibt genaue Auskunft über den Komponisten und vor allem über die Recherche-Arbeit, die nötig war, den verschiedenen Vierhändig-Fassungen auf die Spur zu kommen und – wo nötig – ein bisschen nachzuhelfen.
Prof. Klaus Trapp [27.08.2024]

www.klassik-heute.de/4daction/www_medien_einzeln?id=24808

AI Translation
The Danish composer Carl Nielsen (1865–1931) is best known for his five symphonies, which were composed between 1890 and 1928. In doing so, he developed a very unique style that spans from Romanticism to Modernism. Nielsen created a four-hand version of his Third Symphony, which bears the subtitle "Espansiva" and was composed between 1910 and 1911, with which he hoped to make the work known to various conductors. In addition, the two performers came across two scenes from the opera "Saul and David," which was first performed in 1902. The four-hand version also comes from the composer. Finally, Rikke Sandberg and Kristoffer Hyldig discovered a composition by the painter Niels Jørgensen, Carl Nielsen's father. It is a lively march that was played at Copenhagen's Tivoli and now serves as a perfect encore for the new CD. All these works have now been recorded for the first time in their four-hand versions.
Four Hands on Two Grand Pianos
Rikke Sandberg and Kristoffer Hyldig prove to be a well-coordinated duo, carefully distinguishing between leading and accompanying roles. They decided to play on two concert grand pianos of different origins rather than on one instrument: a Steinway was chosen primarily for its clear treble, and a Fazioli for its profound bass. Thus, the performers make full use of the range of possible tonal colors, also considering the wide dynamic range. However, they also do not solve the problem that four-hand players repeatedly face: fortissimo phases often come across as noisy and lacking in differentiation. A full orchestral tutti cannot be perfectly transferred to the massive sound of the piano!
A Plea for a Significant Master
Overall, it is very commendable to draw attention to a composer who still lives in the shadows outside Scandinavia, despite his music being imaginative and skillful. The stylistically diverse works on the CD testify to the breadth of his creativity. Unfortunately, the booklet is only written in English. The text provides detailed information about the composer and, above all, the research work necessary to track down the various four-hand versions and, where needed, to make slight adjustments.

Prof. Klaus Trapp [27.08.2024]

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